[Rezension] Der Weg meiner Magersucht



Autor
Melanie Carolin Wigger
Verlag
rothus (1. September 2011)
Seiten
128


Inhalt

«Der Weg meiner Magersucht» ist der authentische Bericht der 19-jährigen Melanie Wigger. Um die komplexen Vorgänge in ihrer Krankheit verständlich zu schildern, bedient sich die junge Autorin eines raffinierten Kunstgriffes: ihre Person wird in der Erzählung von einem Fuchs begleitet. Dieser verkörpert ihre Psyche und bringt Ängste und Hoffnungen zum Ausdruck. Der Fuchs – als Teil von Melanie – begleitet sie durch ihre Krankheit und weiter in ihrem Leben.

Das Buch gibt durch seine eindrückliche Beschreibungen und die persönlichen Erfahrungen der Autorin Einblick in eine Krankheit, der man als Aussenstehender oft nur hilflos gegenübersteht. So gesehen ist das Buch auch ein geeigneter Ratgeber, der aufdeckt, erklärt und zu verstehen hilft.


Meine Meinung

Magersucht.
Eine Diagnose, die immer mehr junge Mädchen und Frauen bekommen. Von der jeder schon etwas gehört hat, viele kennen Menschen, die persönlich davon betroffen sind.

Aufklärungsliteratur und Berichte von Erkrankten gibt es mehr als Sand am Meer und immer sind sie ähnlich aufgebaut. Nicht so dieses Buch.
Hier kommt eine Art der Darstellung zum Zug die ich so noch nie gesehen habe und die mich genau deswegen so begeistert hat.

Bilder.
Melanie Wigger hat ihre Krankheit bildlich mit einem Fuchs dargestellt, ein kleines listiges Tier, dass ihr auf der Schulter zusitzt und ihr sagt, was sie machen soll.
Nicht nur sie hat so einen Fuchs, nein, wir alle haben einen kleinen Perfektionisten, der immer wieder Fehler in unserem Auftreten findet und uns darauf hinweist, wenn wir etwas falsch verstehen.
Doch der Fuchs der Autorin ist besessen von Zahlen, Kalorien und dem Gewicht. Nie kann es ihm dünn genug sein.
Durch dieses Stilmittel wird für alle, betroffen oder nicht, klar was im Kopf der Autorin vorging und man kann ihren Kampf nachvollziehen.

Der Stil ist sehr schlicht, die Sätze kurz und informativ. Es ist kein Wort zuviel, denn der Text soll die Bilder umschreiben und nicht umgekehrt.
Es ist also keine detailreiche Schilderung, doch genau das macht es so ehrlich.

Fazit

Jeder, der sich etwas für die Thematik interessiert oder direkt oder indirekt davon betroffen ist, sollte dieses Buch lesen. Ein sehr gelungener Erfahrungsbericht. 
 

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